Warum ich Fotografin geworden bin - und was mich heute antreibt

 

Mehr als ein Beruf – eine Entscheidung für Echtheit, Energie und Verbindung

Es gibt Momente im Leben, die brennen sich tief ins Herz. Keine lauten, sondern die leisen – ein Blick, eine Berührung, ein echtes Lächeln. Ich glaube, genau diese kleinen, ehrlichen Augenblicke haben mich letztlich zur Fotografie geführt.

Aber es hat gedauert, bis ich mich wirklich erinnern durfte, dass sie in mir schon lange geschlummert hat.

Eine Kamera zur Kommunion – und die ersten Bilder

Als ich neun war, bekam ich meine erste Kamera zur Kommunion geschenkt. Ich war fasziniert davon, Dinge festzuhalten: Tiere, Berge, Blumen im Urlaub. Die Welt durch den Sucher zu sehen – das hat mich begeistert. Aber dass daraus einmal ein Beruf werden könnte, habe ich damals nicht gedacht.

Und als es dann darum ging, mich für einen Weg zu entscheiden, spürte ich zum ersten Mal: Ich will etwas mit den Händen machen. Etwas Kreatives, etwas Sichtbares. Doch mein Umfeld hatte andere Vorstellungen: „Mach was Sicheres. Fotografin? Das geht gar nicht.“

Also wurde ich in Richtung Kauffrau gedrängt. Ich habe den Weg gewählt, den man von mir erwartete – nicht den, den ich im Herzen gefühlt habe.

Der Körper sagt, was die Seele verschweigt

Ich arbeitete 12 Jahre im Büro – zuverlässig, effizient, angepasst. Aber meine Seele wurde immer leiser. Irgendwann begann mein Körper, für sie zu sprechen. Mit kleinen und größeren Krankheiten. Zeichen, die ich lange übergangen habe.

Bis ich nicht mehr konnte. Und endlich anfing, hinzuhören.

2014 war der Wendepunkt. Ich bin meinem Bauchgefühl gefolgt und habe mich selbstständig gemacht. Endlich durfte ich das tun, was wirklich meins ist: Menschen begegnen, echte Momente einfangen, mit meinen Händen und meinem Herzen arbeiten.

Mein Einstieg in die Fotografie – und ihre Wandlung

Ich begann mit Hochzeiten, Familien und natürlichen Homestorys. Es war der perfekte Einstieg: voller Leben, Emotion und echter Verbindungen.

Doch dann kam 2020. Hochzeiten wurden abgesagt, Pläne verschoben. Und auch da hörte ich wieder in mich hinein: Was will entstehen?

Seitdem begleite ich verstärkt Businesskund:innen – vor allem selbstständige Frauen, die mit ihrer Arbeit Heilung, Wachstum und Bewusstsein in die Welt bringen. Frauen, die wie ich tief verbunden mit sich selbst, ihrem Körper und ihrer Energie arbeiten.

Denn ich weiß: Diese Bilder darf man nicht nur sehen – man muss sie fühlen.

Heute: Sichtbarkeit mit Seele

Ich liebe es, Frauen sichtbar zu machen, die mit ihrer Arbeit andere berühren. Coaches, Yogalehrerinnen, Therapeutinnen, Mentorinnen – Frauen, die keine perfekte Maske brauchen, sondern einen sicheren Raum, um sich echt zu zeigen.

Es sind nicht die perfekten Posen oder das schönste Licht (auch wenn ich beides liebe). Es sind die Momente, in denen jemand nach dem Shooting sagt:
„Ich habe mich wirklich gesehen gefühlt.“

Oder wenn ein Bild nicht nur zeigt, wie jemand aussieht – sondern wie sie sich anfühlt.
Ich arbeite mit Bildern, ja. Aber mein eigentlicher Antrieb ist ein anderer:
Ich möchte Menschen erinnern, wer sie sind.

Ich bin dankbar für all die Umwege, die steinigen Pfade, die leisen Zweifel. Denn sie haben mich dahin geführt, wo ich heute stehe:
Mitten im Leben. In meiner Kraft. Mit der Kamera in der Hand – und dem Herzen am richtigen Fleck.

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